Das Sein
Grundgedanken und Notizen
Person B
Person B ist derjenige, der das Glück hatte, den Prozess des Seins, konzentriert auf seine eigene Existenz durchzuleben.
Doch als er wieder in der "normalen" Welt weilt, kann er die Normalität nicht erkennen. Vielleicht auch nicht anerkennen.
Sein Zustand kommt tatsächlich dem unnormalen des Verrücktwerdens nahe. So sieht er die normalen und die nichtnormalen Dinge. Am Schlüsselpunkt macht das Ei Person B die Lage begreiflich. Die Situation ist unnormal im Normalen. Oder normal im Unnormalen. Nur eine Frage des Standpunktes.

Person C
Obwohl nur die Imagination von Person B ist Person C Realist. Er sucht in den Dingen das Bekannte, dass für ihn das Normale darstellt. Alles andere ist falsch und verstößt gegen die allgemeingültigen Gesetze der Normalität.
In Person B sieht Person C einen alten Freund, den es auf alle Fälle zurück in die Normalität zu verhelfen gilt. So versucht Person C ständig, Person B die Anormalität begreiflich zu machen, in der sich dieser befindet, ihn aus seinem Zusatnd “aufzuwecken”.

Sein05.tif
“Wenn nichts real ist - dann bin ich ja Ihre Einbildung!”
“Jetzt sehe ich etwas!”
Sein22.tif
Sein07.tif
“Wir können ja trotzdem Freunde bleiben.”
“Das ist nicht normal.”
Sein01.tif
Sein11.tif
“Haben Sie schon einmal die Wahrheit gesehen?”
“Person B - was tun Sie da?”
„Das Sein“
(D, 2002, Farbe, TV-Format, 9:50 Min)

Darsteller: Torsten Kauke, Jörg U. Ritter
Buch: Raul C.O. Kauke, Torsten Kauke, Jörg U. Ritter
Regie: Raul C.O. Kauke
Kamera: Jörg U. Ritter
Schnitt: Jörg U. Ritter und Raul C.O. Kauke
Sein24.tif
Wendepunkte
Die Existenz im bloßen Sein hat Person B und seine Sinne für das gesamte Spektrum der Dinge "geöffnet". So empfindet er die Welt auf vielerlei Weise.
Ein wichtiger Einfluss der dabei auf ihn einwirkt ist Person C, der das Normale fordert. Person B strebt also nach dem Wissen, was normal ist. Er sieht ja sowohl das Normale, als auch das Unnormale.
Person C urteilt falsch über die Situation von Person B, er erklärt ihn für verrückt.
Demzufolge versucht Person C, Person B zu retten. Verfolgt ihn, als der flieht. Sie werden zu verzweifelten Gegnern, die den Tag und die folgende Nacht lang hinter- und umeinander herrennen. Erschöpfung und plötzlicher Sauerstoff-Schub (Wald) versetzen beide in einen verbissene tranceähnlichen Zustand.
Während Person B im Wald ein Versteck findet und im Delirium die Schlüsselbegegnung mit dem Ei hat, realisiert Person C, dass er allein in der Nacht im tiefen Wald herumirrt. Es ist nicht nur eine unnormale Situation, Person C verzweifelt an ihr.
In dem Moment tritt Person B nun völlig geklärt aus seinem Versteck. Dies ist der Wendepunkt für beide. Angesichts der umgedrehten Gemütsverfassungen muss Person C erkennen, dass er sich in der unnormalen, verrückten Situation befindet und Person B im Gegensatz dazu völlig normal erscheint; bis auf die Tatsache, dass er das Ei in der Hand hält.