1995
Das bereits 1995 beschlossene Ein-Mann-Unternehmen von Torstn Kauke startete
ursprünglich als ironische Parodie (oder war es eine parodistische
Ironie?) auf die damals aufgekommene Technobegeisterung. Eigentlich gab
es da immer noch die ganzen Rockbands wie Kaktuxxe, Holly Golightly, fISHKICKS
und wie die alle hiessen, die sogenannten KIX-Bands.
Weihnachten 1995 gab´s dann
für die Lieben ein tape mit "Superstolk 2000". Das enthielt
60 Minuten Elektromusik - 30 mit und 30 ohne Gesang. Auf der Gesang-Seite
fanden sich spätere Schlager wie z.B "Ansonsten Schrank"
oder "Was Kostet die Welt ?", die Instrumental-Seite enthielt
irrsinnige Trance-Visionen, die ausschliesslich mit Casio-und Kinderkeyboard
und dem treuen, alten Casio SK1 Sampler produziert waren.
1996
"Ansonsten Schrank" sprach mit seinem scheinbar (scheinbar !) schwachsinnigen Text sogleich ein Rudel nach Selbstverwirklichung lechzender Fanzineschreiber an - und im Herbst ´96 erschien das Stück deshalb sogar auf der CD-Beilage der ersten Ausgabe des "Komm Kuessen"- Fanzines. Das Heft enthielt auch das erste grosse Superstolk 2000 - Interview, das sich jedoch mehr mit dem vergangenen KIX-Mythos als mit der Musik von Superstolk beschäftigte. (Das lange vergriffene Interview aus Komm Küssen # 1 mit Superstolk 2000 gibt es nun als pdf Dokument zum downloaden: hier.)
Im Winter 1996 kam es sogar zum ersten Superstolk 2000 Live-Auftritt - anlässlich der Komm Küssen-Releaseparty im Darmstädter Eledil. Der erste und für längere Zeit auch einzigen Liveauftritt, bei dem Torsten von Raul und Mica Weiss an Keyboards und Mischpult verstärkt wurde.
(Leider gibt es weder Bild- noch Tondokument dieses bereits historischen Ereignisses - oder ist jemanden da draussen, der dort war und Bilder machte ? Bitte, bitte melden...)
1997
Das Jahr 1997 stand im Zeichen anderer privater wie elektronischer
Projekte, Superstolk selbst trat kaum in Erscheinung (während jedoch
jede Menge neuer Stücke entstanden, die aus heutiger Sicht erstaunlich
Hiphop- (naja, wenigstens Sprechgesang)-lastig waren.)
Es wurden Kontakte mit Leuten gepflegt, die Platten veröffentlichten.
1998
Im Februar 1998 erschien die erste Superstolk 2000 Single. "Was
Kostet Die Welt ?", das Titelstück, war die unveränderte
Orginalversion des 1995-er tapes, mit "Kleiner Schlumpf" enthielt
die Platte aber auch einen neuen Song (und mit der B-Seite den Versuch,
auch das gesangslose Elektronikprojekt "looplab" zu etablieren,
kam aber nich´ so, die Nummer...) "Was Kostet Die Welt ?"
entwickelte sich unerwarteterweise zum Minihit in einschlägigen Technodiscohousekotequen.
Gut, Hit ist vielleicht zu viel gesagt, aber als schräges Schmankerl
oder zum Abschluss des Party-Abends ist öfters mal "Was kostet
die Welt" gelaufen und fand sich auch in einigen DJ-Playlists im Sommer
`98 wieder (mal ganz abgesehen von dem neuseeländischen (!) College-Radio,
wo der Song auf Rotation gelaufen sein soll...erzählte mir jeden-falls
mal irgendwer und das klingt zu schön, um´s nicht zu glauben).
(zum Label)
Das 2. Stück der Single,"Kleiner
Schlumpf", fand Interesse von ganz woandersher, denn das Label Deck
8 brachte, in Zusammenarbeit mit dem "Visions"-Magazin, eine CD
mit neuen deutschsprachigen Bands und Musikern heraus, die alle "irgendwie
dazwischen" sein sollten
(Lies auf Superstolk´s Booklet-Seite
nach, ob das stimmt.)
Orginellerweise hieß so auch gleich die CD, die eben nicht nur die
Sterne, Stereo Total, oder Gautsch sondern eben auch Superstolk´s
"Kleinen Schlumpf" enthielt.
(zum Label)
Und noch ein weiteres neues Superstolk
Stück erschien Ende 1998 bzw. Anfang 1999 - auf einem deutschsprachigen
Schallplattensampler (Vinyl only) namens "...das sagst du so in deinem
jugendlichen Leichtsinn", der Bands wie Graf Zahl, Tomte, Bum Khun
Cha Youth und Die Böse Hand zusammen brachte und ausserdem "Konsum
Konsum" von Superstolk enthielt - ein reines Acidhaus-Brett... jedenfalls
in der Superstolk Definition von house.
(zum Label)
1999
Im Frühjahr 1999 gab´s
endlich die erste Superstolk CD-R "Jedermann sein eigner Schrank"
bei KIX.
Diese Kompilation präsentierte die besten Songs des 1995-er Tapes zusammen
mit neuen, bis dato nicht veröffentlichten Stücke, ergänzt
von einer echten "extended version" von "Kleiner Schlumpf"
Mit dem herannahenden nächsten
Jahrtausend änderten sich 2 Dinge grundlegend: Superstolk verzichtete
auf das "2000" - und Torstn´s Bruder Raul wurde festes Superstolk-Mitglied.
Der Plan war nämlich: Livekonzerte.
Und der gelang. Nicht zuletzt dank Raul´s Fähigkeiten an den
Midi-Maschinen war Superstolk nach einigen Monaten des Probierens und Probens
in der Lage, ein elektronisches Liveset von einer dreiviertel Stunde zu
spielen.
Was insgesamt wegen allerlei Umstände (die vielen anderen Projekte
natürlich) leider nur 3 mal geschah:
im Rotari in Offenbach (Mai 1999), im Cookies in Frankfurt am Main (April
1999) und Open Air im Hanauer Schloss Wilhelmsbad (September 1999).
2000
Das neue Jahrtausend verlangte
natürlich nach unge-wöhnlichen, 21. jahrhundertmässigen Reaktionen
seitens Superstolk. Fanden wir. Unsere ganz persönliche future-vision
war: die als elektronische Poplieder konzipierten Stücke mit R:O:C:K-Band
zu spielen.
Zusammen mit Markus "Bürsti" Kämmerer (Drummer in torstns
1. Band in 1984/85 !) am Schlagzeug und zeit-weise Wolf Ram an den Keyboards
wurde ein seltsam anmutender Superstolk-Gegenentwurf entwickelt, der streckenweise
den Weg zurück zum frühsten Punkrock wies, andererseits durchaus
Jazz hätte sein können, wenn wir nur Blasinstrumente gespielt
hätten.
Nach nur einem Auftritt (im Februar 2000 in Hanau) war diese Version von
Superstolk (teilweise auch als Superstolk v.3.0 bekannt) historisch.
2001 - jetzt
Nix neues ausser das hier. In den
letzten 3 Jahren sind keine neuen Superstolk-Erkenntnisse dazu gekommen,viele
andere Projekte waren wichtiger und andere Künstler waren wieder mal
aufdringlicher, dem Publikum ihre Vision von deutschsprachiger elektronischer
Popmusik aufzudrücken, womit Superstolk nix zu tun haben mag. Auch
die in Zeitlupe voranschreitende unaufhaltsame Verschlagerung deutschsprachigen
HipHops gilt es erst
mal zu überstehen, findet Superstolk.
Die Idee ist es allerdings, dieses
selbergewebte Forum hier im Internet zu nutzen. Superstolk möchte jetzt
erstmal gerne als reines ONLINE-Projekt verstanden werden, dessen kreativer
Output ausschliesslich über das internetz erfolgt.
Und weil ihr euer Scheissgeld ohnehin immer nur den Falschen gebt (statt
z.B. mir), wird das alles selbst-verständlich kosten- und restriktionsfrei
zu haben sein....
Jedoch mit Weile, die Eile: zuerst muss auch die übrige KIX-seite auf dem Stand sein, den ich gerne hätte. Anschliessend geht hier was, versprochen !
SUPERSTOLK, juli 2003
superstolk.
werdegang
und tonträger.